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quellen:seifert [2024/01/23 20:19] – [1.2. Abschnitt 2 die Besiedlung Sachsens und des Erzgebirges, die Entstehung der Dorfheimat] falkenau | quellen:seifert [2024/01/25 09:38] (aktuell) – [1.1. Abschnitt 1] falkenau |
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====== 1. I. Teil ====== | =====1.Teil I ===== |
===== 1.1. Abschnitt 1 ===== | |
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| ==== 1.1. Abschnitt 1 ==== |
===1.1.1. A. Erdgeschichtliches 13 === | ===1.1.1. A. Erdgeschichtliches 13 === |
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Erbauer der Schellenburg waren die Herren von Schellenberg, die bald nach 1156 auf Veranlassung des Kaisers Barbarossa aus dem Orlagau, von der Saale kamen, um das O. Waldgebiet zu kolonialisieren (MÜLLE) | Erbauer der Schellenburg waren die Herren von Schellenberg, die bald nach 1156 auf Veranlassung des Kaisers Barbarossa aus dem Orlagau, von der Saale kamen, um das O. Waldgebiet zu kolonialisieren (MÜLLE) |
den Namen der Burg trugen auch das Dorf Schellenberg(1495 in der Meißner Bistummatrikel "Altschellenberg" genannt und die demnach später entstandene Stadt Schellenberg (jetzt Augustusburg). | den Namen der Burg trugen auch das Dorf Schellenberg(1495 in der Meißner Bistummatrikel "Altschellenberg" genannt und die demnach später entstandene Stadt Schellenberg (jetzt Augustusburg). |
Die Besitzer, die Herren von Schellenberg, werden hier 1206 erstmalig urkundlich erwähnt. In Urkunden Dietrichs des erlauchten werden 1206 Wolfram und sein Bruder Peter von Schellenberg genannt. 1254 verkehrt ein Heinrich von Schellenberg am Hofe Heinrich des erlauchten. 1286 bedenkt eine Urkunde einer Belagerung des Schlosses Schellenberg, auch 1292 ist in einer Urkunde des Burggrafens von Altenburg" von der Burg Schellenberg" die Rede," wie die selber von Markgraf Friedrich den Freidigen eingeschlossen ward". Es begegnen uns hier nach um diese Zeit demnach unruhige und fehdelustige Herren der Burg, eine Tatsache, die ihre Begründung in der herrschenden Verwirrung im Pleißnerland ihrer Ursache findet. Sie ist aber auch darin zu suchen, dass die Herren von Schellenberg als reich Reichs Ministeriale dem Kaiser die Treue hielten und gegen die Länderaufteilung kämpften. 1804 ward Heinrich von Schellenberg Hauptmann und Land Richter im Pleißner Lande, von seiner Meiestät dem durchlauchtigstem König der Römer, Albrecht I., dazu bestallt. 1807 stießen die Wettiner gegen das Reichsheer und bestanden bei Luka siegreich den Kampf. Darauf nahmen die Wettiner das Pleißner Land wieder in Besitz, ohne vom Reich aus Widerstand zu finden. | Die Besitzer, die Herren von Schellenberg, werden hier 1206 erstmalig urkundlich erwähnt. In Urkunden Dietrichs des erlauchten werden 1206 Wolfram und sein Bruder Peter von Schellenberg genannt. 1254 verkehrt ein Heinrich von Schellenberg am Hofe Heinrich des erlauchten. 1286 bedenkt eine Urkunde einer Belagerung des Schlosses Schellenberg, auch 1292 ist in einer Urkunde des Burggrafens von Altenburg" von der Burg Schellenberg" die Rede," wie die selber von Markgraf Friedrich den Freidigen eingeschlossen ward". Es begegnen uns hier noch um diese Zeit demnach unruhige und fehdelustige Herren der Burg, eine Tatsache, die ihre Begründung in der herrschenden Verwirrung im Pleißnerland ihrer Ursache findet. Sie ist aber auch darin zu suchen, dass die Herren von Schellenberg als reich Reichs Ministeriale dem Kaiser die Treue hielten und gegen die Länderaufteilung kämpften. 1804 ward Heinrich von Schellenberg Hauptmann und Land Richter im Pleißner Lande, von seiner Meiestät dem durchlauchtigstem König der Römer, Albrecht I., dazu bestallt. 1807 stießen die Wettiner gegen das Reichsheer und bestanden bei Luka siegreich den Kampf. Darauf nahmen die Wettiner das Pleißner Land wieder in Besitz, ohne vom Reich aus Widerstand zu finden. |
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Der Verzweiflungskampf gegen die Wettiner und den Bischof ging jedoch weiter, bis 1319 der Bischof Klage gegen die Schellenberger "Brandstifter und Raubritter" erhob. Wegen seiner Raubfehden gegen das Kloster Altzella wurde er auf dem Landgericht zu Altenburggeächtet und vom Abt des Petersklosters in Erfurt aus der Kirche ausgestoßen. Trotzdem hielt der Schellenberger seinen Feinden stand, weil ihn der mächtige Waldenburger unterstützte, annehmbar auch in der Hoffnung, baldige Unterstützung durch den Kaiser zu erhalten. Diese Hoffnung schwand, als er auch vom Kaiser in die Reichsacht getan wurde, woran das Verlöbnis Friedrich des Ernsthaften mit der Kaisertochter Schuld war. 1318 wurde die Schellenburg belagert und genommen und ihr Besitzer vertrieben, von Kaiser und Bundesgenossen verlassen, geächtet und von der Kirche ausgestoßen. Damit endete ein stolzer und Kühner Vertreter der Reichsidee. | Der Verzweiflungskampf gegen die Wettiner und den Bischof ging jedoch weiter, bis 1319 der Bischof Klage gegen die Schellenberger "Brandstifter und Raubritter" erhob. Wegen seiner Raubfehden gegen das Kloster Altzella wurde er auf dem Landgericht zu Altenburg geächtet und vom Abt des Petersklosters in Erfurt aus der Kirche ausgestoßen. Trotzdem hielt der Schellenberger seinen Feinden stand, weil ihn der mächtige Waldenburger unterstützte, annehmbar auch in der Hoffnung, baldige Unterstützung durch den Kaiser zu erhalten. Diese Hoffnung schwand, als er auch vom Kaiser in die Reichsacht getan wurde, woran das Verlöbnis Friedrich des Ernsthaften mit der Kaisertochter Schuld war. 1318 wurde die Schellenburg belagert und genommen und ihr Besitzer vertrieben, von Kaiser und Bundesgenossen verlassen, geächtet und von der Kirche ausgestoßen. Damit endete ein stolzer und Kühner Vertreter der Reichsidee. |
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1324 ging die Burg in den Besitz der Wettiner über, zu der Zeit, in der Karl Ludwig der Bayer den Vasallen und Leuten des Schlosses befohlen hatte, seinen Eidam, dem Markgrafen Friedrich dem Ernsthaften zu huldigen. 1332 verlieh der letzteredas Schloß dem Ritter Heinrich Honsberg, welcher es 1335 dem VoigtHeinrich den IV. dem Älteren von Gera für seine Kriegsdienste gegen Erfurt verpfändete ("Schellenberg das hus mit Oderin und Eppendorf u.a.m."). Bei der sogenannten Orterung von Chemnitz 1382 fiel dem jüngsten Sohn Friedrich der Ernsthaften, dem Markgrafen Wilhelm I., der Schellenberg zu. Nach seinem Tode 1407 bekam ihn nach dem Teilungsvertrage von Naunburg1410 Friedrich der Streitbare und 1485 erhielten ihn die Albertiner. Herhog Georg der Bärtige benutzte die in gesunder Lage liegende Burg als Zufluchtsstätte vor der Pest und bewohnte sie 1504-1506. Unter seiner Regierung brannte 1528 ein Teil der alten Feste nieder, 1547 sank die Burg durch Blitzschlag völlig in Asche. | 1324 ging die Burg in den Besitz der Wettiner über, zu der Zeit, in der Karl Ludwig der Bayer den Vasallen und Leuten des Schlosses befohlen hatte, seinen Eidam, dem Markgrafen Friedrich dem Ernsthaften zu huldigen. 1332 verlieh der letztere das Schloß dem Ritter Heinrich Honsberg, welcher es 1335 dem Voigt Heinrich den IV. dem Älteren von Gera für seine Kriegsdienste gegen Erfurt verpfändete ("Schellenberg das hus mit Oderin und Eppendorf u.a.m."). Bei der sogenannten Orterung von Chemnitz 1382 fiel dem jüngsten Sohn Friedrich der Ernsthaften, dem Markgrafen Wilhelm I., der Schellenberg zu. Nach seinem Tode 1407 bekam ihn nach dem Teilungsvertrage von Naunburg 1410 Friedrich der Streitbare und 1485 erhielten ihn die Albertiner. Herhog Georg der Bärtige benutzte die in gesunder Lage liegende Burg als Zufluchtsstätte vor der Pest und bewohnte sie 1504-1506. Unter seiner Regierung brannte 1528 ein Teil der alten Feste nieder, 1547 sank die Burg durch Blitzschlag völlig in Asche. |
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Burg Schellenberg war seit dem Jahre 1324 der Sitz und Mittelpunkt eines markgräflich meißnischen Amtes, das sich im Laufe der Zeit vergrößerte. Ursprünglich gehörte zu ihm: Städtlein und Dorf Schellenberg, Hetzdorf, Grünberg, Plaue,Flöha, Braunsdorf,(bei Lichtenwalde), Altenhain, Gückelsberg, Falkenau, Hetzdorf, Thiemendorf, Breitenau, Oederan, Börnichen, Schönerstadt,, Hartha, Wingendorf, Frankenstein, Memmendorf , Görbersdorf, Gahlenz, Eppendorf, Großwaltersdorf, Borstendorf, Grünhainichen, Börnichen bei Grünhainichen, Waldkirchen, Hennerdorf, Marbach und Leubsdorf. 1376 kaufte Markgraf Wilhelm I. dem Bergkloster Chemnitz die Dörfer Kirchbach, Kleinhartmannsdorf, Gränitz, und Kunnersdorf bei Erdmannsdorf ab und gliederte sie in das Amt ein. Im 15. Jahrhundert kamen noch Erdmannsdorf, Bernsdorf, Witschdorf, Gornau, Schlößchen Porschendorf, Zschopau, die Südhälfte von Gelenau, und Krumhermersdorf,seit1411 zeitweilig auch die fünfehalb Dörfer am Pölberg (Geyersdorf, Kleinrückerswalde Frohnau, Dörfel und Tannenberg rechts der Zschopau) hinzu. Auch das spätere Amt Augustusburg hat das Gebiet noch erweitert. | Burg Schellenberg war seit dem Jahre 1324 der Sitz und Mittelpunkt eines markgräflich meißnischen Amtes, das sich im Laufe der Zeit vergrößerte. Ursprünglich gehörte zu ihm: Städtlein und Dorf Schellenberg, Hetzdorf, Grünberg, Plaue,Flöha, Braunsdorf,(bei Lichtenwalde), Altenhain, Gückelsberg, Falkenau, Hetzdorf, Thiemendorf, Breitenau, Oederan, Börnichen, Schönerstadt, Hartha, Wingendorf, Frankenstein, Memmendorf , Görbersdorf, Gahlenz, Eppendorf, Großwaltersdorf, Borstendorf, Grünhainichen, Börnichen bei Grünhainichen, Waldkirchen, Hennerdorf, Marbach und Leubsdorf. 1376 kaufte Markgraf Wilhelm I. dem Bergkloster Chemnitz die Dörfer Kirchbach, Kleinhartmannsdorf, Gränitz, und Kunnersdorf bei Erdmannsdorf ab und gliederte sie in das Amt ein. Im 15. Jahrhundert kamen noch Erdmannsdorf, Bernsdorf, Witschdorf, Gornau, Schlößchen Porschendorf, Zschopau, die Südhälfte von Gelenau, und Krumhermersdorf,seit1411 zeitweilig auch die fünfehalb Dörfer am Pölberg (Geyersdorf, Kleinrückerswalde Frohnau, Dörfel und Tannenberg rechts der Zschopau) hinzu. Auch das spätere Amt Augustusburg hat das Gebiet noch erweitert. |
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=== 1.2.4. Die Dorfheimat 36 === | === 1.2.4. Die Dorfheimat 36 === |